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Che sarà sarà
- Hubert Schablhofer -


Hubert Schablhofer  

Hubert Schablhofer ist am 30. Dezember 1939 geboren, verheiratet, Vater von 4 Kindern und Opa von 4 Enkelkindern. Neben seiner 45 jährigen Tätigkeit im öffentlichen Dienst, war der Autor viele Jahre freier Mitarbeiter namhafter österreichischer Zeitschriften. In den achtziger Jahren agierte Hubert Schablhofer als Herausgeber seiner eigenen Regionalzeitung. Seit dem Jahr 2000 gestaltet er die kostenlose Onlinezeitung "Bergheimat." Neben seiner Bergheimattätigkeit findet man ihm an verschiedensten Flussufern, an denen er seiner Angelleidenschaft frönt. Die Wahlheimat von H. Schablhofer ist die Waldheimat des berühmten österreichischen Volkspoeten Peter Rosegger.

www.griass-eich.at

huscha@aon.at


Che sarà sarà

Che sarà sarà - Hubert SchablhoferDer Roman schildert die ungewöhnliche Karriere der Garderobiere Elisabeth, die bis zur Vizepräsidentin eines Verlagskonzerns aufsteigt.
Liebe, Leidenschaft, Hass und Intrigen. Kampf um die Vorherrschaft im Print-Medienbereich. Verbale Rückblicke und Rückblenden über Werdegang und Charaktere einzelner Romanfiguren die frei erfunden- jedoch mit wahren Begebenheiten verflochten sind, in einer Zeit, wo der Setzkasten durch den Fotosatz abgelöst wird.

Karl Friedrich Angermann, Chef des gleichnamigen Druck- und Verlagshauses in Zürich, verursacht in betrunkenem Zustand einen Verkehrsunfall. Als Wiedergutmachung gedacht, nimmt er das Unfallopfer in seine Obhut, entdeckt dabei versteckt schlummernde journalistische Talente, die zu fördern, er sich zur Aufgabe macht. Als er eines Tages durch einen Luftpostbrief vom Verbleib seines verschollenen Sohnes erfährt, begibt sich der Verleger auf Südamerikatour, um seinen verloren geglaubten Jungen nach Hause zu holen.
Elisabeth Angermann - zu der Zeit gerade auf Angelurlaub in ihrer alten Heimat - durch einen Tipp ihres Chauffeurs rechtzeitig vor einem bösen Aktienkursverlust verschont geblieben - ist erstaunt über die profunden Börsenkenntnisse ihres Untergebenen - fühlt sich durch eine angeregte Diskussion über Börsenkurse, und die Macht des Geldes dazu animiert, dem Diener und Chauffeur Jakob Perner während einer opulenten Fischmahlzeit ihren märchenhaft anmutenden Aufstieg in die oberen Chefetagen - den sie Paradoxerweise einem Verkehrsunfall verdankt - ausführlich zu schildern.
Auf ihren Gutshof zurückgekehrt, erfährt die Verlags-Vizepräsidentin von der Existenz des Bruders in Spè. Ein Umstand, der ihr - bis dato gewohnt, stets steil bergan steigend, Glück, Geld und Macht ihr zur Seite stehend - einen völlig unerwarteten, uneingeplanten Sturzflug in die umgekehrte Richtung beschert.

Das Buch ist in Taschenbuchformat hergestellt, und wurde im Juli 2008 von Edition Nove, Neckermarkt (www.editionnove.de) veröffentlicht.
 


- ISBN 978-3-85251-380-5 / Bestellmöglichkeiten und weitere Eizelheiten zum Beispiel hier: amazon.de



Aus dem Tagebuch eines Pensionisten - Leseprobe

Eierkocher und Heuchlerbesen!

Die Fünfte Jahreszeit lässt mich jedes Jahr bis fast zum Abhängigkeitssyndrom - so jedenfalls wird Sucht im Lexikon bezeichnet - hoch flippen. Narrenkappe ausgepackt, und schon geht es mitten hinein in das närrische Vergnügen. Karneval... ein Zauber ohnegleichen, zumindest in meinen Fantasien relevant. Seit nunmehr fünfzig Jahr besuch ich den alljährlich stattfindenden Maskenball, den einzigen seiner Art in unserer Stadt. Erwartungsvoll betrete ich den gerammelt vollen Ballsaal. Kommt mir da nicht ein gar arg schwankendes, schmächtiges Bürschlein entgegengewankt, voll wie eine Haubitze. Rempelt mich an, ich taumle rücklings geradewegs in die hilfsbereit ausgestreckten Arme eines unmittelbar hinter mir stehenden Jungen, mich so vor einem völligen Absturz rettend. Im ersten Moment regen sich in mir so etwas wie Dankesgefühle, eine Art Momentaufnahme für die erwiesene Hilfeleistung.
"Nicht so stürmisch Opa, wir sind hier nicht bei einem Stockentenmarsch!" Kräht das anscheinend sich noch im Stimmbruch befindliche Bürschchen, hilft mir wieder auf beide Beine. Stockentenmarsch? Aja, stand da nicht ein Bericht in der Zeitung über die Jugend und ihre Ausdrücke? ...Jugendliche sind anders. Sie kleiden sich anders, sie frisieren sich anders, sie sprechen anders... War höchst amüsant, das Statement, wenngleich gewisse Ausdrucksweisen in Erwachsenenohren doch eher - na sagen wir mal, etwas seltsam klingen mögen. Mit Stockenten meint der hoffnungsvolle Nachwuchs Nordic Walker...
"Oder kommst Du geradewegs aus dem Eierkocher?" Wütend winde ich mich aus den hilfsbereiten Armen, dreh mich fuchsteufelswild um, blicke in blaue, unschuldig dreinblickende Augen. Mit Eierkocher meint die heutige Jugend einen Whirlpool, fällt mir der Zeitungsbericht wieder ein. Infolge versuche ich den Dreikäsehoch zu belehren, dass wir beileibe noch nicht zusammen Schafe gehalten haben, und er eine Ohrfeige riskiere, wenn er mich weiter duzen würde. "Aber geh, Opa. Du wirst mich doch nicht schlagen wollen! Müsste Dir ansonsten mein Mietmaul schicken." Mietmaul? Aja, in der Jugendsprache ist damit ein Rechtsanwalt gemeint.
Hochgradig genervt will ich an ihm vorbei, um meinem eigentlichen Vergnügen, dem Ballgeschehen zu frönen, zupft mich da der Bursche nicht am Ärmel? raunt mir ins Ohr: "Alter Mann, was willst Du hier? Sind doch sämtlich Anwesende Meinesgleichen! Gleich um die Ecke ist sicherlich noch die Gammelfleischparty im Gange, dort tanzt garantiert Deinesgleichen." Das grinsende Maul in dem Pickelgesicht dehnt sich von einem Ohr zum anderen. Meine Lippen hingegen, sind in dem momentan gepressten Zustand blau. Gammelflei... nein, jaaaa, entsinne mich: Gammelfleischparty ist eine Party 30 Plus.
Reichlich frustriert reisse ich mich los. Gerade im Begriff, im allgemeinen Fastnachtstrubel zu verschwinden, ruft er mir nach: "Oder Du kaufst Dir eine Rentnerbravo als Bettlektüre. Vergiss aber nicht, Deiner Gnädigen einen Heuchlerbesen mitzubringen, sie wird dann gnädiger über Deine eventuellen Hardwareprobleme hinwegsehen..."
Die Worttrilogie noch im Ohr, versuche ich anderntags zu eruieren, wem die Begriffe zugeordnet werden müssen. Mit "Rentnerbravo" ist die Zeitschrift Apotheker Rundschau gemeint, ein "Heuchlerbesen" ist ein Strauß Blumen und mit "Hardwareprobleme" sind Potenzschwierigkeiten gemeint.

 

 

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