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Tinas Trip im Cyberspace
- Prof. Dr. Andreas Meier -



 

Andreas Meier ist Professor für Wirtschaftsinformatik an der Universität Fribourg, Schweiz. Seine Schwerpunkte sind Electronic Business, Daten- und Informationsmanagement. Nach Musikstudien in Wien diplomierte er in Mathematik an der ETH in Zürich, doktorierte und habilitierte am Institut für Informatik. Er war Systemingenieur bei der IBM Schweiz, Direktor bei der Grossbank UBS und Geschäftsleitungsmitglied bei der CSS Versicherung.

  http://diuf.unifr.ch/is 

       andreas.meier@unifr.ch 

 

Andreas Meier - Tinas Trip im Cyberspace

 

Einige Bücher erstaunen auf den ersten Blick. Bei "Tinas Trip im Cyberspace" laufen die Textzeilen senkrecht, sind fast überall die Satzzeichen durch vertikale Striche ersetzt und immer wieder stehen rätselhafte Symbole anstelle der gewohnten 26 Buchstaben: Dreiecke. Pfeile, Sonnen.
Ausgedacht hat sich das alles Andreas Meier (52), Professor für Wirtschaftsinformatik an der Universität Fribourg. Seine 17-jährige Heldin Tina ist, wie er, mit Kryptografie bestens vertraut und, wie er, ziemlich unkonventionell.
In seinem letzten Buch "Affenschwanz - Trilogie einer virtuellen Firma" pako Verlag, ISBN 3-907589-31-9, verwendete Andreas Meier sogar eine Lautschrift von Philipp Stamm - und wurde dafür ausgezeichnet im Wettbewerb Schönste Schweizer Bücher 1999.

„Tinas Trip im Cyberspace“ überrascht den Leser mit grafischen Spezialeffekten und spielt im virtuellen Raum.
Der Autor: „Da kann man nicht alles in Worte fassen, da braucht´s Symbole, Hieroglyphen und Cyberelemente“.Die schaffen aber nicht nur Atmosphäre, sondern sind ein verschlüsselter Bestandteil des Textes.
Den im Buch verwendeten Drei-ecksPfeilSonnenCode hat er von seiner Tochter Tina abgekupfert. „Sie langweilt sich in der Schule, verziert die Heftränder mit Codes. Wir Erwachsenen verzweifeln darüber, weil wir sie nicht entschlüsseln, geschweige denn verstehen können“.
Kryptografie, das Ver- und Entschlüsseln von Daten, gehört auch von Berufs wegen zu seinen Themen. Besonders faszinieren ihm daran Primzahlen. „Bekannte Kryptoverfahren basieren auf solchen Zahlen. Ich frage mich: Wer hat diese Zahlen in die Welt gesetzt, die nur durch sich teilbar sind?“

 
Der Umschlag von Tinas Trip

Andreas Meier - Tinas Trip im Cyberspace

 

((Kurzbeschreibung))

G Wieder mal Ausgangssperre. Was kümmert das Tina, siebzehn, von Lohmersheim in der Nähe von Stuttgart. Sie ist Krypto-Spezialistin, tummelt sich oft im Netz. Vor allem an Wochenenden, wenn andere Teenies an Partys rumhängen. Im Web ist sie up. Sie bastelt an Geheimcodes, schickt Würmer auf den Schulcomputer und trojanische Pferde auf die Laptops der Lehrer. Immer verschlüsselt, im DreiecksPfeilSonnenCode. Alles in Ordnung? Na klar, wenn da nicht noch Wodka-Redbull-Dosen zu entsorgen wären und zwei Leichen. Ob Tina wohl Hilfe kriegt von Grotow, dem russischen Zweisternoffizier mit dem irren Tattoo auf dem Oberarm? Oder von Taisho, dem japanischen Banker mit den riesigen Nike-Latschen? Oder vielleicht von Aiko, dem Sumoringer mit den tief liegenden Ohren ...? Keine Party ist die beste Party G

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((TinasTripLeseprobe))                                                         

moskau

«hier sie sehen moscow» quasselt mich der sitznachbar an | ich kann im moment weder links noch rechts unterscheiden | mein brain dröhnt wie ein airbus | «komme aus nowosibirsk» baggert er weiter und «mein name nur grotow» | «mein name nur tina» geb ich zurück | nun bereu ich es schon dass ich mich anquatschen liess
«hier bereits ihr drittes wodka redbull» schleimt die stewardess | wohl eifersüchtig auf meinen russen was | grotow grinst mich an | «ich nur drinke fanta» meint er | holt eine literflasche unterm sitz hervor und verdünnt sein fanta bis zur klärung
«viel süsses njet gesund» behauptet grotow | erst jetzt schau ich mir den kerl richtig an | breites gesicht | flacher schädel und über der linken augenbraue eine mächtige narbe | «schau hier tina» sagt grotow und krempelt seinen hemdsärmel hoch | auf dem oberarm ein irres tattoo | raketen und sterne und UdSSR kann ich entziffern | den rest nicht | er prahlt «war zweisternoffizier» | «mit achtzehn schon in afghanistan dann spezialtrupp in moscow» | «und jetzt» frag ich zurück | da wird er stumm und leert sein gesöff in einem zug
später erzählt mir grotow seine geschichte | wie er alle paar wochen einen mercedes aus deutschland nach nowosibirsk fährt | im schnitt 2500 dollar pro wagen kriegt | kohle und wodka verdoppelt hat seit seinem austritt aus der armee | jetzt auf geschäftsreise nach tokio fliegt | nicht mehr für mercedes diesmal in geheimmission | codewort hightech | sprich raketenkomponenten-transporte | computergesteuerte lenk- und radargeräte inklusive | alles  dubeljubuschunempfindlich und nur für alle fälle
so wirkt grotow sympathisch | finde ich chic wenn einer gegen buschschirmschutzwälle ankämpft | war auch bei der no war demo in berlin obwohl meine eltern dagegen waren | die suchen die gefahr entweder im nahen oder im fernen osten | ich eher im USA verseuchten all | aber was solls meine elterngeneration kriegst du nicht mehr rum | das schlechte kommt von osten nie von westen
ich dreh no angels an | eine wodka wolke schwebt über uns | «hab auch ein tattoo auf dem arsch« geb ich preis «und ein piercing heiss» | doch grotow schnarcht schon neben mir | drück ihm das kopfkissen zurecht

 




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