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Die Kraft der Träume
- Gabriele Christmann -


Gabriele Christmann wurde 1960 in Duisburg-Rheinhausen geboren. Nach langjähriger Tätigkeit im kaufmännischen Bereich machte sie sich 2002 als freiberufliche Unternehmens-beraterin selbstständig.

Sie ist glücklich verheiratet und lebt mit Mann und Hund im Rheinland. Neben interessanten Reisen liebt sie gutes Essen und guten Wein. Ihre ganz große Leidenschaft gehört jedoch ihrem nun endlich verwirklichten Traum vom Schreiben.

  kontakt@gabrielechristmann.de 

   www.gabrielechristmann.de 

Gabriele Christmann

 


 

Die Kraft der Träume
Eine nicht alltägliche Liebesgeschichte von Gabriele Christmann

 

Kurzbeschreibung
und Cover

Der unwerte Schatz

ISBN 3-900693-24-2

Kathy Burger, attraktiv und beruflich erfolgreich, hat die Nase voll von den Affären ihres Freundes Alex. Nach vier Jahren trennt sie sich von ihm. Fortan begegnet ihr jede Nacht im Traum ein faszinierender Mann, dessen Gesicht sie nicht kennt. Zunächst schenkt sie ihren Träumen keine Beachtung, doch werden sie zunehmend erotischer und alles in ihnen erscheint so real.

Zur selben Zeit, irgendwo in Südafrika, träumt auch ein Mann. Nacht für Nacht erscheint ihm eine unbekannte atemberaubende Frau. Existiert diese Fremde wirklich? Besteht die Möglichkeit sie zu finden?

Während sich Kathy in ihren Träumen verliert, verfolgen ihre Freunde einen ganz anderen Plan. Diese setzen alles daran sie abzulenken und überreden sie zu einer Reise nach San Francisco und Hawaii, der Kathy nach einigem Zögern zustimmt.

Was Kathy Burger nicht ahnt... Dieser Urlaub wird ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellen.

Zudem ist die Geschichte verfeinert mit exzellenten Speisen und ausgesuchten Weinen, die den kulinarischen Genuss garantieren; sowie einer Reisebeschreibung auf deren Spuren auch Sie als Leser wandeln könnten. Liebevoll beschriebene Charaktere vermitteln ferner den Eindruck an dem Geschehen teilzuhaben.

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Leseprobe - Die Kraft der Träume

..... Kathy blickte in den Rückspiegel und setzte den Wagen langsam zurück. “Verdammt, warum müssen Stadtplaner die Parkplätze immer so eng machen?“ Verärgert nuschelte sie vor sich hin.

“Du hättest ja am Straßenrand parken können. War genug Platz”, zwitscherte ihr eine leise hämische Stimme ins Ohr. “Zum Teufel ja”, aber nun kurbelte sie auf diesem blöden Parkplatz herum. Für einen kurzen Moment schaltete sie ihre Gedanken ab, dachte weder an Alex noch daran, wie sie sich fühlte, fuhr von der Parkfläche und ordnete sich zügig hinter einen vorbeifahrenden Kleinwagen ein.

“Jesses”, murmelte Kathy, “was ist heute nur wieder auf den Straßen los. Als wenn Weihnachten völlig überraschend vor der Tür stände und jeder nur den heutigen Tag zum Einkaufen hätte.”

Weihnachten! Das war das Stichwort. Sie hoffte, dass sie die nächsten Tage halbwegs durchstehen würde. Vielleicht sollte sie sich einfach zu Hause einschließen, das Telefon abschalten und erst wieder aus ihrem Mauseloch kriechen, wenn Alex bereits im Flieger nach Australien saß.

Nein! Diesen Triumph würde sie ihm nicht gönnen. Außerdem war sie ziemlich sicher, dass weder Carl noch Jo dieses zulassen würden. Eher würde die Welt untergehen. Letztlich hatte sie die beiden am gestrigen Abend über ihr heutiges Vorhaben informiert und von daher erwarteten sie mit Sicherheit, dass sie zum Festessen erschien. Außerdem, so häufig wie vorhin ihr Handy gebimmelt hatte, hatten sie sich sicherlich schon auf die Suche nach ihr gemacht.

Carl und Lennard hatten die Idee geboren, dass sie alle den Heiligabend gemeinsam verbringen sollten, und nach dem letzten Stand der Dinge wären sie summa summarum elf Personen. Das hieß, neben Carl, Lennard, Jo und ihr wären da auch noch Lennards jüngster Bruder Mark mit seiner Frau Sara. Desweiteren Matthis, ein Jugendfreund von Carl und ihr, der seinen gerade aktuellen Lover Nick mitbringen wollte. Außerdem Isabel, von allen nur Isa genannt und Mitarbeiterin von Mark. Isa wollte wiederum ihren Bruder und dessen besten Freund mitbringen.

Gegen den Grundgedanken als solches hatte sie in der Tat nichts einzuwenden, wenn da nicht die für sie fast völlig Fremden wären. Die Vorstellung, dass Fremde ihre derzeitige Situation mitbekamen, war ihr höchst unangenehm.

“Ich könnte mich ja wegen grässlicher Kopfschmerzen entschuldigen”, nuschelte Kathy wenig überzeugt von dieser Idee und blockte sogleich weitere Überlegungen in diese Richtung ab.

Sie erinnerte sich daran wie viel Freude Lennard allein schon bei der Planung gehabt hatte. Ihm jetzt abzusagen, brächte sie schlicht nicht über sich. Natürlich war ihren Freunden klar, dass sie nur kommen würde, wenn alles andere nicht so lief, wie sie es sich vorstellte. Das war selbstverständlich! Doch die Möglichkeit, dass ihre Wünsche zur Realität wurden, hatten Carl, Jo und Len, da sie Alex kannten, schon im Vorfeld als Fiktion abgetan.

Und dann war da auch noch Jo. Als ihr der Gedanke an Jo durch den Kopf schoss, überkamen sie unvermittelt Gewissensbisse.

Es war etwas über zwei Jahre her, dass Jo ihren Mann Chris verloren hatte. In einem Betrieb der freien Wirtschaft hätte man es einen Arbeitsunfall genannt, aber Chris war Polizist gewesen. Wie hatten seine Vorgesetzten es damals auf der Trauerfeier formuliert? “In Ausübung seiner Pflicht zu Tode gekommen.”

“Ha”, schnaubte Kathy verbittert, “zu Tode gekommen, dass ich nicht lache.” Chris war erschossen worden. Sein Partner hatte Jo die Nachricht überbracht, nachdem er sie selbst – damit Jo mit ihrer Trauer nicht allein bleiben musste – abgeholt hatte. Carl und sie hatten Jo damals geholfen das Unfassbare zu verstehen und zu ertragen. Aber seitdem hatte Jo nirgendwo anders mehr übernachtet, war von Partys immer früher als alle anderen verschwunden oder erst gar nicht erschienen. Doch dieses Mal hatten Carl, Len und sie keine Ruhe gegeben, bis Jo sich endlich bereit erklärt hatte, diesmal mit von der Partie zu sein.

“Und wenn Jo den Mut zu diesem Schritt aufbringt”, führte Kathy den Monolog mit sich selbst weiter, “dann kannst du dich auch zusammenreißen. Du hast dich schließlich nur von Alex getrennt.” Tja, und wenn sie ganz ehrlich war, freute sie sich auch auf die drei Tage und darauf, sie mit ihren besten Freunden zu verbringen.

Ihre Gedanken schweiften zu Carl und wie sie beide damals Lennard kennen lernten. In jenen Tagen im letzten Jahr, als sie eine Menge Wut auf Alex im Bauch hatte und aus lauter Frust mit Carl auf den Jahrmarkt marschiert war. Als sie bis auf die Achterbahn, Carl meinte sein Hot Dog würde ihn sonst wieder begrüßen, alle möglichen Fahrgeschäfte ausprobiert hatten, wollte Carl noch etwas trinken. Deshalb waren sie zu einem Bierstand gegangen, der recht gut besucht war. Kurz nachdem sie ihre Bestellung aufgegeben hatten, wurde es auch schon laut. Neben ihnen stand eine Gruppe junger Männer, welche einen einzelnen Mann, der sich später als Lennard vorstellte, anpöbelte. Sie hatte es noch nie ausstehen können, wenn sich Größere an Kleinere, Stärkere an Schwächere oder mehrere an einem Einzelnen vergriffen und bevor Carl sie hatte zurückhalten können, war sie auch schon mitten im Geschehen. Als sich dann auch noch einer von den bösen Buben an ihr vergreifen wollte und sie überdies aufs Übelste beschimpfte, kamen ihr Carl und endlich auch die anderen Umstehenden zur Hilfe. Gemeinsam hatten sie diese pöbelhaften Rowdys dann in die Flucht geschlagen und ihren Triumph danach noch mit einem Bier begossen. Für mehr hatte es aber auch nicht mehr gereicht.

Um nach Hause zu kommen, musste ein Taxi her, was gar nicht so einfach zu beschaffen war. So wie sie aussahen, wollte keiner der Taxifahrer sie mitnehmen. Nachdem endlich ein Taxi gehalten, sie dessen Fahrer davon überzeugt hatten, dass sie nicht betrunken waren, sondern nur um ihr Leben gekämpft hatten, fuhr dieser sie zu Kathys Wohnung. Lennard, den sie spontan mitgenommen hatten, bedankte sich während der ganzen Fahrt unablässig.

Einer nach dem anderen gingen sie ins Bad. Carl und Lennard reinigten so gut es ging ihre Klamotten, sodass sie wieder einigermaßen zivilisiert aussahen, von blauen Augen und einigen Prellungen mal abgesehen.

Während Len schilderte, wie es zu dem Zwischenfall gekommen war, bereitete Carl ihnen einen Drink. Irgendwann zwischen dem zweiten und dritten Drink hatte es dann gewaltig zwischen Carl und Lennard gefunkt. Sie hatte das erst einmal mit Argwohn betrachtet, schließlich machte man sich Sorgen um seine Freunde, kam aber schnell zu dem Schluss, dass Len es ehrlich meinte und nicht der Typ “Von-Blume-zu-Blume” war. Sie redeten die halbe Nacht und am Morgen waren Carl und Lennard gemeinsam abgezogen.

“Tja, und wenn man das alles bedenkt, was machen da schon drei Fremde bei diesen Freunden. Und ein bisschen schlechte Stimmung wegen einer ohnehin schon längst fälligen Trennung”, murmelte sie ein wenig spöttisch. Fremde konnte man kennen lernen, Alex nur vergessen und außerdem würde sowieso alles gut.

Eindringliches und unfreundliches Hupen riss Kathy aus ihren Gedanken. Sie registrierte, dass sie an der Ampel die Grünphase hatte verstreichen lassen und entschuldigte sich augenblicklich per Handzeichen. Der Typ hupte einfach weiter.

“Oh Mann”, schnaubte Kathy, “jetzt ist wieder Rot. Sieht der das denn nicht?” Im Rückspiegel sah sie, wie der Mann im Wagen hinter ihr hektisch mit den Armen gestikulierte und ihr mit beiden Zeigefingern einen Vogel zeigte.

“Also wirklich, jetzt reicht es mir aber, verdammt noch mal”, fluchte Kathy. Plötzlich brach der gesamte Frust und ihre aufgestaute Wut auf Alex aus ihr heraus. Ohne weiter über eventuelle Konsequenzen nachzudenken, sprang sie aus ihrem Wagen, stürmte auf das hinter ihr stehende Fahrzeug zu, riss die Fahrertür auf und ließ ihre Wut auf den völlig überraschten Mann niederprasseln.

“Was fällt Ihnen ein, mich auf so unhöfliche Art und Weise anzuhupen, was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind? Meinen Sie denn, diese Straße gehört Ihnen allein? Ich zahle schließlich auch Steuern, außerdem haben wir Weihnachten und da sollen alle Menschen nett miteinander sein und glauben Sie mir, wenn Sie meine unerfreulichen Erlebnisse heute schon hinter sich gebracht hätten, dann würden Sie auch nicht mehr auf eine grüne Ampel achten. Stellen Sie sich mal vor, Sie hätten sich gerade eben von Ihrer Frau oder Freundin getrennt, wie kämen Sie sich da denn vor, wenn man Sie dann so anhupt?”

“Ich habe keine Frau oder Freundin”, murmelte der vollkommen aus der Fassung geratene Mann verdutzt.

“Na, dann seien Sie doch froh”, schimpfte Kathy weiter, warf schwungvoll die Autotür zu, drehte sich in einer abrupten Bewegung um und marschierte geradewegs wieder zu ihrem Wagen, warf sich hinein und fuhr, als die Ampel auf Grün sprang, mit quietschenden Reifen an. Fünf Minuten später ......

 

 

 

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